· 

No time to die

Die  Liebe in Zeiten Coronas

Schwarzer Montag, rote Zahlen


Was ich in der Krise tue? Ich sitze in meinem Sessel und rauche meine Pfeife. Damit erfülle ich alle Vorgaben von Virologen und Wirtschftsexperten gleichermaßen. Es scheint noch nie so leicht gewesen zu sein, eine Krise zu meistern. Oder war es immer schon so leicht?

Nach dem schwarzen Montag an den Börsen stehen tiefrote Zahlen in meinem Depot. Sorgen macht mir das nicht. Schon André Kostolany empfahl, erst an der Börse Aktien und danach in der Apotheke Schlafmittel zu kaufen. Wer dann gemütlich schläft und nach 30 Jahren in sein Depot schaut, wird festellen, dass er reich ist. Buy & Hold! Am nächsten 1. werde ich für meine kleine Sparrate ungleich mehr Aktien kaufen als am letzten. Läuft!

Freitag, der 13.


Auch der BitCoin ist dann am Freitag abgestürzt. Die 13 ist aber schon seit jeher meine Glückszahl. Ohne meinen Sessel zu verlassen und die Pfeife aus dem Mund zu nehmen, habe ich zum Smartphone gegriffen und BitCoins nachgekauft. Und richtig: Schon die kurze Erholung der Kurse in den letzten Tagen hat ausgereicht, um die Verluste auszugleichen. Die schwarze Null steht! Ich lege aber eh nur kleine Summen in Krypto an, um den ein oder anderen Hype mitzunehmen. Ein Vermögen zu setzten, wäre zu riskant. Es ist wie beim Roulette. Am Ende gewinnt immer die Bank!

Die Zocker verlieren, Investoren gewinnen.

1. Stand up straight with your shoulders back - Jordan B. Peterson, 12 Rules for life

No time to die

Geld ist nie ein Problem. Es ist immer im Überfluß vorhanden. Nur ungleich verteilt. Die Wirtschaft wird - Whatever it takes! - mit Geld ohne Ende gerettet werden. Denen, die viel haben, wird viel gegeben und denen, die wenig haben, wird auch das noch genommen werden. Steht schon so in der Bibel. Die Banken haben eine Lizenz zum Gelddrucken - Fractional Reserve Banking - , der kleine Mann nicht. Das wäre Betrug. Die Räuber machen die Gesetze und sind die Guten. Auch Macht ist äußerst ungleich verteilt.

Reich bist du, wenn du aufhörst über Geld nachzudenken. Wozu auch? Es ist ja da!  Dazu sind keine Unsummen nötig. Im Gegenteil:

Das Tao Te King sagt, dass derjenige reich ist, der am wenigsten braucht. Und es braucht tatsächlich nicht viel. Es gibt mehr arme Reiche als man denkt. Sie scheitern am immer gleichen Nadelöhr: Erste Yacht, zweite Frau, dritter Wohnsitz, Bankrott.

Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht  - Marc Aurel

Black to move and win!

Viren und Menschen sind eine Schicksalsgemeinschaft. Immer schon. Es kann nicht im Interesse der Viren liegen, den Menschen zu töten. Schließlich sind wir ihr Biotop. Ohne uns sind sie verloren. Deshalb gibt es keinen Krieg. Nur Kooperation. Ein aneinander Wachsen. Was läuft nun falsch, wenn Viren Menschen krank machen? Was man sagen kann: Wir durchlaufen gerade eine Grippewelle. Die Erfahrung in meinem persönlichen Umfeld decken sich nicht mit den historischen Berichten von der Spanischen Grippe nach dem 1. Weltkrieg. Egon Schiele war samt Familie nach drei Tagen tot.

 

Ich wusste bisher nicht, dass selbst an der "gewöhnlichen" Grippe jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Menschen in Deutschland sterben. Allein das wäre schon Grund genug, jedes Jahr in Hysterie zu verfallen. Zumindest die aktuellen Maßnahmen zu ergreifen. Die Virologen haben ja nicht unrecht. Die Menschen entwickeln Resistenzen, die Viren mutieren. Jedes Jahr kommt es zur Pandemie. Viel zu viele Menschen sterben.

Pharmaunternehmen werden schnell einen Impfstoff entwickeln, den sie ohne große Hürden und Sicherheitstests auf den Markt bringen können. Wie seinerzeit bei der Schweinegrippe. Ihre Lobbysten haben jetzt beste Chancen, eine Impfpflicht in die Gesetze schreiben zu lassen. Oder willst du, dass deine Oma stirbt? Nur zur Klarstellung: Ich bin kein Impfgegner. Aber ich bin für unabhängige, wissenschaftliche Evaluation und Aufklärung. Ich bin für Transparenz. Hat nicht der Impfstoff gegen die Schweinegrippe zu mehr Gesundheitsschäden geführt als die Seuche selbst? Warum sagen die Virologen nicht, dass Impfungen gegen einzelne Erreger zu keiner Verbesserung der allgemeinen Gesundheit führen? Wird ein Erreger eleminiert, nutzen die anderen die Lücke. Ist uns die Wahrheit nicht zumutbar?

Durch Umkehr und Ruhe sollt ihr gerettet werden  - Jesaja

Was können wir tun?  Die alten Israeliten haben nicht mit Gott gehadert. Traf sie eine Katastrophe, fragten sie sich, wo sie das Ziel verfehlt hatten? Welchen Anteil haben wir an der Krise? Nur diese Fragestellung gibt uns echte Optionen an die Hand. Angst ist der schlechteste aller Ratgeber und seit jeher das beste Mittel, Macht auszuüben.

Paläoonthologen haben herausgefunden, dass es Seuchen schon seit der Zeit gibt, als der Mensch begann seßhaft zu werden. Das Zusammenleben von Mensch und Tier unter einem Dach bot den Viren ungeahnte neue Möglichkeiten. Modern gesagt: Massentierhaltung ist keine gute Idee. Vor diesem Hintergrund machen auch die religiösen Speisegebote auf einmal wieder Sinn. Schnitzel macht krank.

 

Unsere neuronalen und biochemischen Systeme sind von der Natur - modern: Evolution - zu einer Zeit entwickelt worden, als der Mensch nicht nur Jäger, sondern auch Beute war. Stress haben zu können, war damals überlebenswichtig. In den zivilisierten Gesellschaften hat sich das erübrigt. Nur führt unsere Lebensweise zu Dauerstress, der das Immunsystem schwächt. Jede rote Ampel ist ein Säbelzahntiger. Das ist für die Viren in uns lebensbedrohlich. Wenn sie uns jetzt töten können, sterben sie mit.

 

Die Menschenhaltung in den modernen Gesellschaften ist alles andere als artgerecht. Vom Design her ist der Mensch dazu gedacht, in kleinen Gruppen weite Strecken aufrecht durch das hohe Gras der Savannen zu streifen und im Schatten hoher Bäumen zu ruhen. Unser Umgang mit den Tieren spiegelt nur unsere eigene Knechtschaft wieder. Was uns von den Tieren  unterscheidet? Wir haben den Schlüssel für unseren Käfig in der Tasche. Unsere geballte Faust umschließt ihn, aber wir finden nicht den Mut, ihn zu gebrauchen. Völlerei und Bewegungsmangel schwächen uns. Ja, das Rauchen auch. Unsere Gier - modern: Wachstum - zerstört unsere Lebensgrundlagen.

 

Die gegenwärtige Krise ist im besten Fall ein Warnschuss, unseren Lebenstil zu bedenken. In der Tatsache, dass in der aktuellen Panik bisher nur nicht systemrelevante Bereiche vor die Wand gefahren werden, kann man sogar eine Art Heilungsprozess sehen. Klares Wasser in Venedigs Kanälen. Frische Luft in den Städten. Keine Konsumtrottel in den Innenstädten. Nachtruhe. Wertschätzung für Berufe, die dem Allgemeinwohl dienen. Zeit für die Familie. Anwesende Eltern. Wenigstens für kurze Zeit. Ein kleines Aufatmen. Es steht zu befürchten, dass danach das große Weiterso mit voller Wucht alles wieder zu Nichte macht.

 

Ein Impfstoff wird Corona besiegen. Und dann? Welche Viren kommen dann? Die gefährliche Seuche, wenn es diese nicht ist, wird kommen. Mutter Natur sitzt am längeren Hebel. Sie liebt alle ihre Kinder, Menschen und Viren. Sie will für alle das Beste. Wir sind es, die das nicht wollen. Menschen und Viren werden entweder gemeinsam überleben oder zusammen aussterben. Das ist die Wahl, die wir haben. Wenn wir die Weisheit unserer Vorväter zu Rate ziehen, dann können wir wissen, dass der Gott des Alten Testaments sehr nachtragend sein kann. Besser ist es, mit ihm durch den Garten zu spazieren und am siebten Tag zu ruhen. Er hat uns nach seinem Bild erschaffen. Deshalb besitzen wir die Fähigkeit, Himmel und Hölle hervorzubringen. Von Letzterem hatten wir wahrlich genug. Es wird Zeit, einmal die nobleren Seiten unseres Wesens auszuprobieren. Jetzt!.

Der Tod ist der beste Ratgeber - Carlos Castaneda

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Dirk (Freitag, 22 Januar 2021 22:07)

    Toller Beitrag , immer gut immer neu über gewisse Dinge nachzudenken !

    Liebe Grüsse

Moi, je suis un autre!

Unverbesserlich Ich
Unverbesserlich Ich

Markus Heisel

Jahrgang 1966

 

Intellegis, me esse philosophum?

Intellexeram, si tacuisses!

- Boethius

 

markus.heisel@freenet.de

 

 

 

 Mauro Armellini, Billiard
Mauro Armellini, Billiard